Nachlese | ARCHICAD, Solibri Model Checker und Revit MEP
Welche Probleme treten bei der Zusammenarbeit von Architekturplanenden und Haustechnikplanenden auf? Welche Informationen müssen in welche Richtung fließen, damit alle Beteiligten gut arbeiten können? Wie wird sichergestellt, dass das BIM-Model fehlerfrei ist und beim Bau keine bösen Überraschungen auf Grund von Planungsfehlern warten?
Diesen Fragestellungen haben wir uns gemeinsam mit den Experten von Plandata bei der letzten Spätschicht gestellt. Anhand unseres „A-NULL Hauses“ – ein fiktives, aber realistisches Projekt, das wir für unsere Schulungen entwickelt haben – wurde überlegt, getestet und festgehalten, wer was von wem in welcher Form braucht, um mit den eigenen Programmen zu den Ergebnissen zu kommen, die am Ende ein erfolgreiches BIM-Projekt abliefern können. Geplant wurde natürlich in ARCHICAD, die Haustechnik in Revit MEP erstellt und die Heizlast mit Solar berechnet. Während des Prozesses wurde der Solibri Model Checker konstant zur Qualitätssicherung eingesetzt.
Das Modell aus ARCHICAD wurde als IFC-Datei exportiert, diese wiederum in Revit importiert, wo dann das TGA-Modell erstellt wurde. Diese IFC-Datei wurde auch als Informationsträger für die Kontrolle der Daten in Solar verwendet. Mit der in Solar berechneten Heizlast wurden die Räume des IFC-Modells im Revit MEP ergänzt. Via IFC wurden die Daten wieder zurück in ARCHICAD als „Eigenschaft“ und „IFC Merkmal“ importiert.
Bei der Übergabe der Daten wurde da dann beispielsweise festgestellt, dass Solar mit IFC-Dateien relativ wenig anfangen kann. Für den Export aus ARCHICAD springt hier das Format gbXML ein, das die Daten für Solar verarbeitbar macht. Beim Rückexport von Revit MEP nach ARCHICAD zeigte, was ein voreingestellt gesetzter Haken für Probleme verursachen kann: Das Modell hängt plötzlich in der Luft, weil die Parameter der Seehöhe beim Export verdoppelt wurden. Wird der Haken bei der entsprechenden Einstellung gelöscht, wird das Model korrekt übergeben. Werden solche „Mätzchen“ von vornherein berücksichtigt, gestaltet sich die Zusammenarbeit problemfreier und man kann sich auf die wichtigen Planungsfragen konzentrieren.
Als Quintessenz dieser Spätschicht kristallisierte sich heraus, dass es bei einem gewerkübergreifenden Workflow eigentlich völlig egal ist, ob man sich für einen OpenBIM oder ClosedBIM Weg entscheidet. In beiden Fällen ist die Definition, wie modelliert wird, am wichtigsten. Für alle Programme gilt: Entscheidet man sich für einen Weg der Modellierung, nimmt man damit in Kauf, nur auf bestimmte Auswertungen zugreifen zu können.