BIMaterial – der materielle Gebäudepass
Im Rahmen eines Projekts aus dem Forschungs- und Technologieprogramm Stadt der Zukunft des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) entstand unter der Leitung von Prof. Iva Kovacic (Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement, Industriebau und interdisziplinäre Planung) ein Prozess-Design für den BIM-basierten materiellen Gebäudepass (MGP). Das Projektteam setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern der TU Wien sowie externen Projektpartnern von A-NULL Bausoftware und ATP-sustain zusammen. Unser Dipl.-Ing. Klaus Lengauer sorgte dabei für die programmtechnische Umsetzung.
Ziel der Projektarbeit war die Entwicklung einer automatisierten Ermittlung von Nachhaltigkeitsfaktoren (CO2, SO2, Recyclingmengen) über einen Betrachtungszeitraum von 100 Jahren.
Wenn man sich Forschungsergebnisse zum regionalen Stoffhaushalt ansieht, wird man feststellen, dass die Materialbestände für wesentliche Rohstoffe auf globaler Ebene bereits ähnlich groß sind wie die derzeit wirtschaftlich abbaubaren Primärlagerstätten. Das soll heißen: Anstatt auf begrenzte Rohstoffquellen zurückzugreifen wird es in Zukunft immer wichtiger, auf diese urbanen Lager zurückzugreifen und die bereits verwendeten Materialien zu recyclen, Stichwort „Urban Mining“. Digitale Planungswerkzeuge liefern – sofern richtig eingesetzt – eine auswertbare Grundlage für einen materiellen Gebäudepass. ARCHICAD eignet sich hier besonders gut. Damit schließt sich der Kreis der optimalen BIM-Planung vom Entwurf bis zum Rückbau und Recycling am Ende des Lebenszyklus eines Gebäudes.
Am Ende der Projektarbeit entstanden nicht nur ein ausführlicher Bericht, sondern auch ein Modellierleitfaden für BIM als Basis für die Erstellung eines materiellen Gebäudepasses sowie eine Roadmap für die Generierung des MGP.