Nachlese | Zusammenarbeit mit BIMcollab

Bei unserer Spätschicht mit dem Titel „Zusammenarbeit mit BIMCollab“ ging es um ein wesentliches Thema des Planens und Bauens: Die Kommunikation.

Die Problematik ist vielen bekannt: Beispielsweise muss ein Durchbruch mit Statiker und Haustechniker koordiniert werden. Mitunter scheitert hier die Problemlösung schon daran, dass man die genaue Stelle im Projekt erst einmal übers Telefon lokalisieren muss, was ohne Skizze fast unmöglich ist. Bis die besagte Stelle gefunden ist und das Problem und die Lösung besprochen sind, verrinnt kostbare Zeit.

Aber muss die Kommunikation über Planungsschritte und Änderungen in heutigen Zeiten generell noch über am Papier gekritzelte Änderungswolken passieren, die danach wieder eingescannt und womöglich ausgedruckt werden?

Nein – dank modellbasierter Planung und Kommunikation!
Bei “Modell” sprechen wir hier von einer IFC-Datei des Projekts. Die Kommunikation dazu erfolgt heute sehr präzise und übersichtlich mit BCF-Dateien. IFC und BCF sind offene Dateistandards, die zahlreiche Programme heutzutage bereits unterstützen. BIMcollab macht sich diese zu Nutze, löst dadurch Kommunikationsschwierigkeiten elegant und verknüpft alle Projektbeteiligten in nachvollziehbarer Weise miteinander. BIMcollab ist eine webbasierte Plattform, die die Verwaltung der gesamten Kommunikation innerhalb eines Projekts ermöglicht. Statt dem umständlichen Hin- und Herschicken von Einzeldateien wird nun kinderleicht das Modell mit dem BIMcollab-Server synchronisiert. Die Planungsdateien selbst werden nicht auf dem Server gespeichert, sondern nur die entsprechenden BCF-Dateien, die beispielsweise Bemerkungen, Kamerapositionen und kleine Vorschaubilder enthalten. Auf dem Server liegen also nur Informationsstücke, anhand derer das Projekt auf keinen Fall reproduzierbar ist. Die 24/7 Verfügbarkeit und Datensicherheit wird dank der ISO Standards 27001, 9001 und 14001und einem europäischen Serverstandort in den Niederlanden auf alle Fälle garantiert.

Die übersichtliche und intuitive Bedienungsoberfläche erleichtert die rasche Einarbeitung. Wie einfach die Kommunikation über BIMcollab mit den verschiedenen Planungspartnern funktioniert, demonstrierte unser Team bei der Spätschicht:

Tamás Kuruscó präsentierte in der Rolle des Architekten natürlich unter Verwendung von ARCHICAD den Ablauf, Bernhard Binder verkörperte dazu den Projektleiter, der über die Weboberfläche BIMcollab bediente und Hannes Asmera kümmerte sich mit dem Solibri Model Checker um die Qualitätssicherung in der Planung.

BIMcollab verfügt über Schnittstellen u.a. mit ARCHICAD als auch dem Solibri Model Checker. BIMcollab selbst läuft in allen herkömmlichen Webbrowsern und ist damit von PC, Tablet und auch Smartphone erreich- und bedienbar.

Anhand zweier häufig auftretender Problemszenarien in einem Musterprojekt veranschaulichte unser Team, wie rasch und effizient die Kommunikation dank dieser Schnittstellen funktioniert. „Issues“, also Probleme und offene Punkte, sind in BIMcollab übersichtlich verwaltbar und können nach ihrer Priorität und anderen Kriterien gefiltert und geordnet werden. Verantwortlichkeiten können passend zugeteilt werden, damit auch sichergestellt wird, dass die entsprechenden Projektpartner benachrichtigt werden und sich des Problems annehmen. Über den gesamten Projektverlauf bleibt so immer nachvollziehbar, was wann von wem entschieden wurde.

Jedes „Issue“ bezieht sich auf eine konkrete Stelle im Projekt. Dank der im BCF mitgespeicherten Kameraperspektive kann mittels Mausklick im jeweiligen Programm sofort zum Problem gesprungen werden. Damit kann das betreffende Element sofort ohne langes Suchen bearbeitet werden. Das Ergebnis wird über die Schnittstelle wieder an BIMcollab und damit an den entsprechenden Projektpartner kommuniziert.

Mit BIMcollab haben wir eine Möglichkeit gezeigt, wie eine umfangreiche Projektabwicklung mit beliebig vielen Projektbeteiligten in geordneter und strukturierter Weise möglich ist – und das mit geringen Lernaufwand für die Plattformbedienung. Die bidirektionalen Schnittstellen zu vielen gängigen Planungsprogrammen gewährleisten, dass alle Projektpartner auf dem aktuellen Stand bleiben und zielgerichtet zusammenarbeiten.

Da war die anschließende Einladung zum Buffet schon fast das komplizierteste am ganzen Abend!